Medaillen – man könnte sie Kunst für Nomaden nennen, sind sie doch so klein, dass man sie überallhin mitnehmen kann. In eine Handfläche passend, kann die Medaille Kleinod und Größe in Einem ausstrahlen. Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts beginnen junge Künstlerinnen, die Medaille in der Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Kunstströmungen neu zu beleben.

Waren Medaillen früher als Repräsentationsmittel von Institutionen und Verbänden oder als Ehrungs- sowie Erinnerungsstücke Träger einer sozialen Funktion, so haben sie sich mehr und mehr zu einem freien künstlerischen Medium entwickelt. Sie sind etwas Intimes, funktionieren über Berührung und erschließen sich erst richtig, wenn man sie in der Hand hält.

Das Gestalten von Medaillen bildet einen Ausgleich zu den großformatigen Arbeiten. Zu Zitaten und Texten entstehen handgroße, zweiseitige Reliefs. Die spontane  Arbeitsweise dieser Ausdrucksform ermöglicht es, zu aktuellen, mich beschäftigenden Themen Stellung zu nehmen. So wird persönlichen oder politischen Augenblicken eine Erinnerung zuteil.